Was baut man im Gewächshaus an?

Mehr Freude am Garten und eine höhere Gemüseernte lässt sich auch im Kleingarten umsetzen, wenn man weiß, was man im Gewächshaus anbauen kann.

Aber was baut man im Gewächshaus an?

Mit einfachen Gewächshäusern können Sie dafür sorgen, dass sich Ihre Gartensaison verlängert. Betreiben Sie Gemüseanzucht und beginnen Sie mit Ihrer Selbstversorgung.

Die Frage: was baut man im Gewächshaus an, können Sie sich fast das ganze Jahr stellen. Unterschiedliches Gemüse hat immer eine bestimmte Erntephase über das Jahr verteilt.

Bereits Ende Februar beginnt die Saison für Salate und Spinat. Andere Gemüsearten, wie Tomaten, Auberginen oder Gurken und sogar Früchte sowie Melonen, finden in Gewächshäusern ein gleichmäßiges und ideales Klima vor.

Sie können sie außerdem im Fensterbank-Treibhaus vorziehen. Das hat viele Vorteile. Die kleinen Sprösslinge sind hier geschützter und können schneller wachsen.

In Mini-Gewächshäusern und auch im Frühbeet, z. B. im Schrebergarten, können Sie Gemüse anbauen und ebenfalls Kräuter anpflanzen. Bis in den Herbst streckt sich so Ihre Ernte mit der richtigen Gemüse-Saat.

Wie baue ich im Gewächshaus an?

Aber nicht nur die Frage: Was baue ich im Gewächshaus an, sondern auch das Wie ist sehr wichtig für den Erfolg. Es ist nicht getan mit ein bisschen Erde und Samen.

Wichtig für ein gutes Gelingen ist ausreichendes Licht das A und O. Zusätzliche Wärme unterstützt die Ernte, ist jedoch nicht, wie oft angenommen wird, Haupt ausschlaggebend.

Sinken die Temperaturen im Frühjahr außerhalb des unbeheizten Gewächshauses unter -7 °C, ist es ratsam, ein Vlies über das junge Gemüse zu legen.

Natürlich muss es weiterhin, wenn auch nur mäßig, gegossen werden. Ab April muss das Vlies nur noch bei Frostgefahr angewendet werden. Da müssen Sie also täglich neu entscheiden.

Um auch eine frühe Aussaat mit Erfolg zu krönen, ist es besonders wichtig, zunächst einen langsam wirkenden Dünger einzuarbeiten. Die Nährstoffe bilden die ideale Basis für die Pflanzen.

Was baut man im Gewächshaus an

Dies müssen Sie natürlich nicht tun, wenn Sie vorab im Herbst Stallmist oder Kompost ausgebracht haben. Denn genau dieser übernimmt dann die Aufgabe von dem Kunstdünger.

In jedes Pflanzloch muss vorab eine Handvoll Hornmehl* eingefüllt werden. Bei Fruchtgemüsearten wird noch einmal mit einem Flüssigdünger nachgedüngt, wenn sich die ersten Ansätze der Pflanzen zeigen.

Die keimenden Pflanzen sind nicht mehr so temperaturempfindlich, können pikiert und umgestellt oder umgepflanzt werden. Eine Umgewöhnung erfolgt natürlich schonend und daher nach und nach.

Haben Sie eine Gemüsesorte abgeerntet, können Sie Rettich nachträglich säen. Dieser gedeiht fast das ganze Jahr über. So können Sie Ihr Gewächshaus optimal ausnutzen.

Der Rhythmus zum Thema: Was baut man im Gewächshaus an?

Es gibt drei Rhythmen, sogenannte Kulturen. Sie werden Frühjahreskulturen, Sommerkulturen und Herbstkulturen genannt.

  • Frühjahreskulturen können ab Ende Februar gesät werden. Bei Zusatzbelichtung und zusätzlicher Wärme kann sogar noch zwei Wochen eher mit der Aussaat begonnen werden. In diesem Zeitraum fallen Salate, Kohlrabi, Rettich und Radieschen.
  • Sommerkulturen werden ab Ende April bis Ende Mai gesät. Hierbei handelt es sich um Gemüsepflanzen, wie Tomaten, Gurken, Bohnen, Paprika, und Auberginen.
  • Herbstkulturen sind Spinat, Feldsalat, Endivien und Radieschen. Sie werden im Winter an frostfreien Tagen geerntet. Feldsalat und Spinat können über den Winter hinweg geerntet werden.

Es ist ratsam, sich einen Jahresplan aufzustellen, um rechtzeitig vorziehen zu können. Eine Übersicht hilft Ihnen dabei alles optimal vorbereiten zu können.

Tipps zum effektiven Nutzen von Gartengewächshäusern finden Sie übrigens in dem nachfolgenden YouTube-Video:

Was baut man im Gewächshaus an – Gurken ziehen

Gurken ziehen ab Ende April in das Gewächshaus ein. Sie werden im Laufe ihres Wachstums empor ranken und bieten daher die Möglichkeit, tief wachsende Gemüsearten, wie z. B. Knoblauch, platzsparend und zusätzlich einzusäen.

Generell vertragen sich Gurken sehr gut mit Erbsen, Buschbohnen und Salat. Genau diese Pflanzen eignen sich also perfekt für die direkte Nachbarschaft.

In einem zusätzlich beheizten und belichteten Gewächshaus ist die Ernte und Aussaat der Gurken ganzjährig möglich. Im Gegensatz zu den frei wachsenden Gurken sind die Gurkensorten, die im Gewächshaus wachsen, kälteempfindlicher.

Achten Sie darauf, dass

  • über einen längeren Zeitraum hinweg der Boden auslaugt, wenn Sie stets das gleiche Gemüse anpflanzen. Pflanzenkrankheiten können die Folge sein. Nach einem Rotationsprinzip sollten die Gurken von Jahr zu Jahr innerhalb des Gewächshauses weiterwandern.
  • die Gurken ranken und daher stetig hochgebunden werden müssen. So schaffen Sie gleichzeitig mehr Platz in Ihrem Gewächshaus.
  • Sie den Pflanzen ausreichend Wasser und Dünger zuführen. Gurken haben große Blätter, über die viel Wasser verdunstet.
  • eine Bewässerung ausschließlich im Wurzelbereich stattfindet.

Tomaten im Gewächshaus anbauen

Bereits im März können die Vorbereitungen zur Aufzucht von Tomaten im Gewächshaus getroffen werden. Zur gleichen Zeit können Sie auch Auberginen und Paprika säen.

Tomaten vertragen sich gut mit Basilikum, Möhren und Knoblauch. Diese vergleichsweise klein wachsenden Pflanzen können Sie nutzen, um die Zwischenräume zu füllen, während sich die Tomaten nach oben ranken.

In einem beheizten Gewächshaus mit zusätzlicher Beleuchtung ist der Anbau der Tomatenstauden fast ganzjährig möglich.

Generell fällt es in Gewächshäusern leichter, die Blätter der Tomaten trocken zu halten und sie somit vor Pflanzenkrankheiten zu schützen. Tomatenhäuser sind also auch im Sommer beliebt.

Die Wässerung der Tomaten erfolgt ausschließlich im Wurzelbereich. Auf Düngung reagieren Tomaten auch im Gewächshaus empfindlich. Dunkle und eingerollte Blätter weisen auf Überdüngung hin.

Es sollte eine Pause zum Düngen eingelegt werden. Kleine und blasse Blätter weisen auf zu wenig Düngung und Nährstoffmangel hin.

Tomaten anbauen Pflanze

Auch auf das rechtzeitige Hochbinden muss geachtet werden, damit sie dem Gewächshausdach entgegenwachsen können. Während des Rankens sollten Blattachsen und Nebentriebe entfernt werden.

Die Belüftung ist für Tomaten besonders wichtig. Neben der Tür des Gewächshauses fühlen sich die Tomaten besonders wohl. Sollten Sie im gleichen Raum Gurken ziehen, ist diesen der wärmere Platz zuzuweisen.

Für eine ertragreiche Ernte ist die Befruchtung der Tomaten durch Bienen, Hummeln und Wind sehr wichtig. Bei gutem Wetter sollten die Türen und Fenster des Gewächshauses also offen stehen. Bei andauerndem schlechten Wetter müssen die Luken geschlossen bleiben.

Nun ist es an Ihnen, während der Blütezeit, die Befruchtung der Pflanzen voranzutreiben. Ebenso wie der Wind, sollten Sie am besten vormittags sanft an den Stängeln der Tomatenpflanzen rütteln, damit sich der Samen über das Beet und die anderen Pflanzen verstreuen kann.

Wie auch bei den Gurken, können Tomaten den Boden auslaugen, wenn sie sich von Jahr zu Jahr im selben Beet befinden. Es hat sich bewährt, das Gewächshaus und seine Beete in Parzellen aufzuteilen.

In jede Parzelle pflanzen Sie dann jeweils eine Gemüsesorte. Dies können Tomaten, Gurken, Auberginen, Paprika, Stangenbohnen oder Melonen sein.

Nach dem Rotationsprinzip ziehen die Gemüsesorten von Parzelle zu Parzelle jährlich weiter.

Ziehen Sie die Tomaten im unbeheizten Gewächshaus auf, ist die Saison für die Pflanzen Ende August vorbei. Damit die Pflanzen ihre Kräfte schonen können, werden sie in dieser Zeit am oberen Ende gekappt.

Paprika im Gewächshaus anbauen

Eine einheitliche Anleitung für die verschiedenen Paprika- und Chilisorten gibt es nicht. Passende Informationen finden sich auf den Samentüten oder online.

Einige hochrankende Sorten sind ähnlich des Tomatenanbaus zu behandeln. Buschig klein wachsende Pflanzen werden ebenso ausschließlich im Wurzelbereich bewässert.

Kräuter im Gewächshaus anbauen

Durch den Anbau von Kräutern im Gewächshaus kann Ihre Küche das ganze Jahr über kulinarisch bereichert werden. Besonders empfindliche Kräuter, wie Majoran, Rosmarin und Kerbel, profitieren von einer gemäßigten Bewässerung.

Hohen Ernteerfolg versprechen Majoran, Basilikum, Gartenkresse, Kerbel und Dill. Auch Koriander und Petersilie fühlen sich bei guter Erde und ausreichendem Dünger im Gewächshaus wohl.

Salat im Gewächshaus anbauen

Verschiedene Salatarten können Sie fast über das ganze Jahr säen und ernten. Wenn Sie schon Ende Februar mit der Aussaat beginnen wollen, sollten Sie auf eine ausreichende Düngung der Erde vorab nicht verzichten.

Für den frühen Start eignen sich viele Kopfsalate und einige Pflücksalate, wie z. B. Lollo Rosso. In der Mitte des Jahres können Sie sich an Blattsalaten erfreuen.

Spätestens Anfang September müssen Endivien- und Feldsalat, Spinat und Mangold, aber auch Radieschen und Rote Beete, ausgesät werden.

Nur so können Sie sicherstellen, dass sich Ihre Salate vor dem Wintereinbruch ausreichend entwickelt haben.

Um den Platz im Gewächshaus optimal auszunutzen, können Sie einige Pflanzen in Schalen heranziehen und sie dann umpflanzen, sobald mehr Platz im Beet gewährleistet ist.

Salat im Gewächshaus

Dies ist besonders interessant, wenn man bedenkt, dass Spinat und Feldsalat bis in den Februar hinein geerntet werden können.

Sie müssen natürlich durch ein Vlies geschützt werden. Zu beachten ist, dass für eine solch späte Ernte zu verschiedenen Zeitpunkten gesät werden muss.

Am besten in der letzten Woche des Septembers und in der zweiten Woche des Oktobers. Erneutes Düngen ist nicht nötig.

Bei einer Ernte über den Winter hinweg kann ein Vlies ausreichend sein. Um sich auf den Ernteerfolg verlassen zu können, ist ein beheiztes Gewächshaus unverzichtbar.

Was baut man im Gewächshaus an – Mini Gewächshaus und Gemüse

Mini-Gewächshäuser werden auch Fensterbank-Treibhäuser genannt. Sie sind für eine erfolgreiche und produktive Ernte im Gewächshaus unentbehrlich.

Zwar können bereits im März die ersten Pflanzen gesät werden, doch würden diese im Freien nicht überleben. Frost und auch die Kälte würden die Pflanzen zerstören.

Ein Saatkasten auf der Fensterbank, mit viel Lichteinfall hingegen, stellt den idealen Ort dar, um Vorarbeit für das Gewächshaus zu leisten. Die Bedienungen sind hier ideal.

Mini-Gewächshäuser sind kostengünstig online oder im Baumarkt bzw. Gartencenter erhältlich. Plastikbecher und alte Klorollen können genauso zum Upcycling wiederverwendet und in diesem Sinne zweckentfremdet werden.

Spezielle Pappbehälter aus dem Gartencenter sind noch ressourcenschonender, da sie nach erfolgreicher Anzucht abgetrennt und mit der jungen Pflanze gemeinsam ins Beet gegeben werden.

Es ist zu beachten, dass ein sonniger Platz gewählt wird. Gleichzeitig sollten die Pflanzen vor der Mittagssonne geschützt werden, da sie sonst verbrennen können. Tägliches Lüften ist für die jungen Pflanzen besonders wichtig.

Vorteile eines Mini-Gewächshauses

  • Da pro Schale ein Sämling verwendet wird, ist genügend Abstand zwischen den Pflanzen gewährleistet.
  • Küchenkräuter, wie Petersilie, Dill und Schnittlauch, lassen sich hier besonders schnell und einfach heranziehen.
  • Kleingemüse, wie Cocktailtomaten, Minigurken und Chilistauden, muss nach erfolgreicher Anzucht einfach nur umgetopft werden.
  • Insbesondere Kinder können hier täglich die schrittweise Entwicklung von Pflanzen miterleben.

Was baut man im Gewächshaus an – Frühbeet und Gemüse

Frühbeete stellen eine kostengünstige und platzsparende Alternative zu Gewächshäusern dar. Besonders in Schrebergärten werden sie für ihren kompakten Einsatz geschätzt.

Vorgefertigte Konstruktionen aus einem Online-Shop oder aus dem Baumarkt sind inzwischen so kostengünstig zu erhalten, dass sich eine Eigenanfertigung kaum noch lohnt.

Kästen aus Holz lassen sich für den Winter leicht abbauen, haben jedoch eine geringere Lebenserwartung, als vergleichbare Modelle aus Klinker-Mauerwerk. Frühbeetkästen* stellen als Außenanlage eine echte Alternative zum Fensterbrett-Treibhaus dar.

Fazit – Was baut man im Gewächshaus an?

Eine erfolgreiche Ernte und Selbstversorgung ist schon mit wenigen Mitteln und auf einfache Weise möglich. Sie können alles im Bauhaus oder Gartencenter kaufen und in Ihrem Garten aufbauen.

Übersicht über Gemüse- und Obstsorten für den Anbau im Gewächshaus

Ein Gewächshaus, Saatgut, Erde, Dünger und entsprechende Parzellen und Kästen. Schon kann die Gartensaison beginnen.